Unser Leben ist allzu oft eine Dauerschleife. Wir schreiben To-Do-Listen, die wir akribisch abzuarbeiten versuchen. Wir wollen dem gesellschaftlichen Anspruch gerecht werden, immer bestmöglich zu funktionieren. Der Hang zur Perfektion frisst uns auf wie ein Tasmanischer Teufel seine Opfer: mit Haut und Haaren, mit Knochen und Organen.
Dabei sind wir nicht nur unachtsam mit uns, sondern wir sind auch nur selten mit ganzem Herzen bei uns. Darüber verlieren wir so manches Mal den Blick für das, was wirklich in unserem Leben zählt.
Ein großes Stück Gelassenheit und Freude können wir uns aber wieder zurückholen. Zum Beispiel, indem wir uns hier und da weigern, uns den Anspruch des Funktionierens zu eigen zu machen. Denn in Wahrheit müssen wir nicht perfekt sein. Im Gegenteil, Perfektion ist Stillstand. Charakteristisch für uns Menschen ist jedoch das Lebendige, die Veränderung, das Wachstum.
Und wahr ist darüber hinaus, dass es uns jederzeit gut tut innezuhalten, unserem Herzen zu lauschen und unserer Seele die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten. Emotionale Großzügigkeit (auch uns selbst gegenüber!) ist unser Treibstoff; Perfektion dagegen eine Entfaltungsbremse.
In der Achtsamkeitstherapie lernen Menschen, die sich durch ihr hektisches Leben vorübergehend selbst verloren haben und darüber ernsthaft krank geworden sind, sich selbst wieder anzunehmen. Ganz ohne Leistungs- und Vergleichsdruck.
In dieser Therapie hat sich ein Satz herauskristallisiert, der uns dabei helfen kann, sich mit sich selbst zu versöhnen und wieder Ruhe und Zeit für das eigene Innenleben zu finden. Dieser Satz lautet: „Du musst nicht perfekt sein, um wundervoll zu sein.“