Was bedeutet eigentlich Glück?
Der Philosoph Marc Auge schreibt in seinem Buch „Das Glück des Augenblicks“, dass es eine Unterteilung in glückliche und unglückliche Menschen nicht gibt. Zwar sind Glück und Unglück möglicherweise nicht immer gerecht verteilt, aber wir wissen doch alle: Jeder vermeintlich noch so glückliche Mensch kennt durchaus auch unglückliche Zeiten. Und jene, die sich aktuell unglücklich fühlen, waren es nicht ihr ganzes bisheriges Leben lang und werden es auch nicht zwangsläufig für alle Zeiten sein.
Die einfachste, weil verlässlichste Definition von Glück, so Marc Auge, ist daher die des Moments. Das Glück ist immer eine Sache des Augenblicks. Wir lassen die Vergangenheit los, ebenso wie die Zukunft, um aus der Fülle des gegenwärtigen Augenblicks zu schöpfen. Verfall also nicht in tiefe Verzweiflung, wenn dein Leben nicht von Glücksmomenten durchzogen ist… Tja, und obwohl diese Glücksmomente zugegebenermaßen sehr unbeständig sind, besitzen sie eine erstaunliche Kraft.
Oft widerfahren sie uns in den unvorstellbarsten oder ausweglosesten Situationen. Selbst jetzt, während der globalen Krise, sind wir in der Lage, uns von tief berührenden Glücksmomenten überraschen zu lassen. Glück vermag es, den größten Widrigkeiten zu trotzen. Das macht dieses Gefühl so bedeutungsvoll, so kostbar und auch so kraftspendend. Und noch was: Glücksmomente vergehen unweigerlich. Aber die Erinnerung an sie lebt in uns fort. Wir tragen sie in uns wie ein gut gehüteter Schatz; wie ein Feuer, an dem wir uns in kalten Stunden wärmen können.