„Welchen Tag haben wir?“, fragte Puh.
„Es ist heute“, quiekte Ferkel.
„Mein Lieblingstag!“, sagte Puh.
Ungefähr drei Sekunden, haben Wissenschaftler berechnet, dauert das Hier und Jetzt – der Moment, in dem die Gegenwart losgelöst von Vergangenheit und Zukunft existiert. Eins. Zwei. Drei. Vorbei. So betrachtet, verpassen wir das Leben, wenn wir uns aus jedem Moment woandershin denken. Und wir beginnen zu leiden, sobald wir eine Situation oder ein Ereignis mental als unerwünscht oder schlecht bewerten.
Unsere Zufriedenheit ergibt sich daraus, wie wir all das, was in unserem Leben geschieht, interpretieren. Ob wir bereit sind, die Dinge so anzunehmen, wie sie im gegenwärtigen Moment sind. Nicht bewerten. Nicht ärgern. Annehmen. Und das ist immer wieder auf Neue unsere Herausforderung und zugleich unsere Entscheidung.
Shakespeare lässt seinen Hamlet sagen: „An sich ist nichts weder gut noch böse. Das Denken macht es erst dazu.“
Wenn das neue Jahr zart beginnt, ist dies eine wunderbare Gelegenheit, sich innerlich zu klären, alten Ballast abzuwerfen, Körper und Geist zu reinigen. Traditionell ist der Januar der Innenschau gewidmet. Es ist eine Zeit, um den Moment so anzunehmen, wie er ist. Dem Terminkalender noch etwas Leere zu schenken (in Corona-Zeiten ja eine überschaubare Performance) und sich dem gegenwärtigen Augenblick hinzugeben. JA zu sagen. Wir lassen die Vergangenheit los, ebenso wie die Zukunft, um aus der Präsenz unsere Visionen zu entfalten. Und plötzlich eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten. Wir sagen Ja zum Leben, und das Leben sagt Ja zu uns.