Wenn Reisen die Sehnsucht nach dem Leben ist, wie Kurt Tucholsky erachtete, ja sollten wir die in uns schlummernde Sehnsucht dann nicht so oft wie möglich stillen?
Nach zehrenden Monaten der Pandemie bin ich in letzter Zeit gleich zwei Reisen angetreten: eine bereits lang geplante Reise zur Hypnoseausbildung nach Magdeburg, die andere an einen Ort meiner Kindheit, der mir bis zum letzten Jahr eine vertraute Zweitheimat am Meer war.
Nie zuvor habe ich es so sehr zu schätzen gewusst, diese Reisen antreten zu dürfen.
Der Alltagwelt ein wenig abhanden zu kommen, bereichert uns und lässt uns neue Perspektiven einnehmen. Oft führt uns das Reisen tief in unser Innerstes. An unseren Sehnsuchtsorten werden wir zu uns selbst geführt, da wir uns auf diesen Exkursionen immer auch selbst begegnen. Dann lassen wir uns zu den großen Fragen anregen: Wer bin ich eigentlich? Wohin will ich? Was will ich nicht sein? Und welche Werte will ich wo leben? Bin ich glücklich dort, wo ich lebe? Oder zieht es mich an einen anderen Ort?
Reisen bedeutet zu leben…und uns zu erforschen. Uns selbst zu entdecken.
Und manchmal müssen wir hierfür sogar nicht einmal unsere eigenen vier Wände verlassen…