
Wir Menschen leiden aus zwei Gründen: Entweder weil etwas nicht so ist, wie wir es uns gewünscht hätten oder weil etwas genau so ist, wie wir es uns gewünscht haben und wir nun von der Angst geplagt sind, es wieder zu verlieren.
Unser größtes Leid bezieht sich darauf, dass wir denken, unsere Vergangenheit hätte anders sein sollen, als sie war. Wir verschwenden Energie an die Vergangenheit und bekommen schlechte Gefühle in der Gegenwart. Bedeutet: Wir sind heute unglücklich, weil wir unser Gestern ablehnen. Dabei verpassen wir das Heute, was unweigerlich dazu führt, dass wir morgen dasselbe über das Heute denken, wie heute über das Gestern.
Anstatt das Gestern auf sich beruhen zu lassen, neigen wir dazu, an der Vergangenheit anzuhaften, sie jeden Tag aufs Neue in die Gegenwart zurückzuholen: Warum ich? Was wäre gewesen, wenn…? Wie konnte sie / er nur? Ach hätte ich doch… Vorwürfe, Schuldzuweisungen, verletzter Stolz, zerplatzte Träume.
Die Voraussetzung, um im Hier und Jetzt erfüllt zu sein, ist, das anzunehmen, was war. Wenn wir unsere Vergangenheit akzeptieren und wir uns selbst und denjenigen Menschen, die uns verletzt haben, vergeben, öffnen wir uns selbst das Tor für eine beseelte Gegenwart.
Nach seiner Freilassung aus 27 Jahren Gefangenschaft sagte Nelson Mandela: „Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.“
Unsere Vergangenheit ist unwiderruflich vorbei. Was wir jedoch verändern können, ist unsere innere Haltung ihr gegenüber. Wenn wir unseren bisherigen Erfahrungen zustimmen und die Hoffnung auf eine bessere Vergangenheit aufgeben, können wir loslassen. Indem wir vergeben und loslassen, kommen wir aus dem Gefühl der Ohnmacht wieder in das Gefühl der Macht, der Selbstverantwortung. Wir selbst geben uns die Antworten auf die Erfahrungen, die wir machen.
Akzeptiere, vergib und lass los
Deine Conny