Drei heilige Männer gingen zusammen auf Reisen. Der eine war ein indischer Yogi, der zweite ein Sufi-Derwisch, der dritte ein Zen-Mönch. Unterwegs kamen sie zu einem kleinen Fluss. Die Brücke, die ursprünglich darüber führte, war vom Schmelzwasser weggespült worden.
„Ich zeige euch, wie man einen Fluss überquert“, sagte der Yogi – und ging doch tatsächlich hinüber, und zwar direkt auf der Wasseroberfläche! „Nein, nein, so macht man das nicht“, sagte der Derwisch. „Passt gut auf, Freunde.“ Er fing an, sich im Kreis zu drehen, schneller und schneller, bis er nur noch ein verwaschener Fleck aus konzentrierter Energie war, und ganz plötzlich – peng! – sprang er an das anderer Ufer. Der Zen-Mönch stand da und schüttelte den Kopf. „Ihr Dummköpfe“, sagte er, „ich zeige euch, wie man einen Fluss überquert.“ Und damit hob er sein Gewand an und watete vorsichtig durch den Fluss.
Oft liegt der Zauber in der Einfachheit der Dinge. Wenn wir gehen, dann gehen wir. Wenn wir essen, dann essen wir. Wenn wir schlafen, dann schlafen wir.
Wenn wir im gegenwärtigen Augenblick präsent sind, tauchen wir mit allen Sinnen ins Leben ein. In dieser Einfachheit geschieht Leben von Augenblick zu Augenblick. Die Wirklichkeit ist hier und jetzt.